Ich Botschaften und Du Botschaften stellen eine der Grundlagentheorie aus der Kommunikationspsychologie dar. Das Konzept ist im Prinzip einfach, hat aber einen großen Effekt auf die menschliche Kommunikation. Werden Du Botschaften in Ich Botschaften umgewandelt, dann führt dies zu mehr Verständnis, Empathie, einer positiveren Kommunikation und weniger Konflikt- und Eskalationspotenzial.
Bei den Ich-Botschaften und Du-Botschaften handelt es sich um eine kommunikationspsychologische Theorie, welche dazu dienen soll, Konflikte in der Kommunikation zu verringern und so zur Deeskalation beizutragen. Dies geschieht vor allem dadurch, dass sogenannte Du Botschaften in Ich Botschaften umgewandelt werden. So wird eine transparente, vertraute und offene Atmosphäre geschaffen. Was damit genau gemeint ist schauen wir uns jetzt genau an.
Eine Du-Botschaft ist eine Form der Kommunikation, bei welcher der Sprecher den Fokus auf die andere Person legt.
Sie heißen Du-Botschaften, weil sie häufig mit „Du“ anfangen. Es finden sich oft direkte Aussagen über das Verhalten oder die Eigenschaften des Gesprächspartners. Diese Art der Kommunikation wird meist als kritisierend, beschuldigend und verurteilend wahrgenommen.
Sie können zu Missverständnissen, Konflikten und defensivem Verhalten führen.
Schauen wir uns ein Beispiel für eine klassische Du-Botschaft an. Diese wird im Laufe des Beitrags noch in eine Ich-Botschaft umgewandelt:
„Du unterbrichst und störst mich immer! Mit dir kann man echt nicht vernünftig reden.“
Es lässt sich erkennen, dass die Verantwortung durch eine Du-Botschaft von dem Sprecher auf den Empfänger übertragen wird. Nach dem Motto „Ich kann da gar nichts für, du machst doch immer XY und hast an den Folgen Schuld!“ Der Sprecher entzieht sich somit der Verantwortung und überträgt die alleinige Schuld an den Empfänger.
Durch den oft vorwurfsvollen, anklagenden und kritisierenden Charakter einer Du-Botschaft werden beim Gegenüber häufig Abwehrreaktionen getriggert. Ist der Gegenüber kommunikativ nicht reflektiert (oder hat einfach einen schlechten Tag) und bringt ebenfalls anklagende Du-Botschaft entgegen, dann ist das Konflikt- und Eskalationspotenzial enorm. Nicht selten endet diese Art der Kommunikation in einer Endlosschleife an Vorwürfen und Beschuldigungen.
Eine Ich-Botschaft ist eine Kommunikationsform, bei welcher der Sprecher den Fokus auf sich selbst legt. Ich-Botschaften beginnen häufig mit dem Wort „Ich“. Sie betont die eigenen Gefühle, Gedanken oder Bedürfnisse, ohne die andere Person zu beschuldigen, zu verurteilen oder negativ zu bewerten.
Durch Ich-Botschaften übernimmt der Sprecher die Verantwortung für seine eigenen Erfahrungen und vermeidet Schuldzuweisungen. Nach dem Motto:
„Ich sehe hier ein Problem für uns, wie können wir das gemeinsam lösen?“
Das Ganze ist dabei subjektiv vom Sprecher dargestellt. Also nicht wie bei den Du-Botschaften „Das ist blöd und du bist Schuld!“, sondern „Ich nehme es so wahr und fühle mich dabei so, was können wir tun?“
Ich-Botschaften beginnen oft mit Formulierungen wie „Ich fühle mich..“ oder „Ich denke, wenn…“. Diese Art der Kommunikation fördert Verständnis, Offenheit und kann zur Konfliktlösung beitragen. Dadurch wird die Gesprächssituation für alle Parteien angenehmer und positiver, zusätzlich wird das Konflikt- und Eskalationspotenzial drastisch gesenkt.
Kommen wir zurück auf den Satz aus diesem Video mit der Du Botschaft. Ich zeige dir anhand dieses Beispiel, wie du eine Du Botschaft in eine Ich Botschaft umwandeln kannst.
Du Botschaft: „Du unterbrichst und störst mich immer! Mit dir kann man echt nicht vernünftig reden.“
Der Satz wirkt vorwurfsvoll, anklagend, negativ bewertend und wird mit einer großen Wahrscheinlichkeit eine Abwehrreaktion beim Gegenüber auslösen. Um den Inhalt umzuwandeln, sollte der Fokus auf die eigenen Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse gelegt werden,
ohne den Gegenüber zu verurteilen oder Schuldzuweisungen entgegen zu bringen. Das Ganze könnte beispielsweise wie folgt aussehen:
Ich Botschaft: „Ich fühle mich gestört, wenn ich in einem Gespräch unterbrochen werde. Mir ist es wirklich wichtig, dass respektvoll miteinander gesprochen wird. Können wir uns darauf einigen, den anderen aussprechen zu lassen?“
In der zwischenmenschlichen Kommunikation wird also empfohlen, Ich-Botschaften zu verwenden, da sie dazu neigen,
offener und respektvoller zu sein. Sie fördern ein besseres Verständnis zwischen den Gesprächspartnern und können zur Lösung von Konflikten beitragen.
Das Konzept ist im Beruflichen gut anwendbar, aber empfiehlt sich auch für die zwischenmenschliche Kommunikation im Privaten.
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